Nach sechzig Jahren zeigen sich auch an der Gedächtniskirche gravierende Mängel, die auf den beim Bau verwendeten Sandstein aus dem Elsaß zurückzuführen sind. Außerdem waren Eisendübel verwendet worden, deren Rostfraß den Stein sprengte.
Otto Grimm wurde mit den notwendigen Steinmetz- und Sanierungsarbeiten betraut. Bereits seine Vorfahren hatten vor sechzig Jahren an diesem Gotteshaus gearbeitet, – eine besondere Herausforderung für den Steinmetzmeister.
In 13 Jahren fertigte Otto Grimm – in den letzten Jahren bereits unterstützt durch seinen Sohn Gerhard – über 200 Fialen, Maßwerke, Ecksteine und Kreuzblumen. Je nach Größe des zu bearbeitenden Steins und Schwierigkeit des Objekt kamen zwischen 120 bis 200 Arbeitsstunden pro Stück zusammen.
Verwendet wurde ein widerstandsfähiger Sandstein aus dem Raum Heilbronn, die ursprünglich verwendeten Eisendübel wurden durch nichtrostende Messingdübel ersetzt, die Fugen mit Kalkmörtel ausgefüllt.
Auf dem 60m hohen Gerüst in der Kirche verblüffte Jungmeister Gerhard Grimm durch seine ausgeprägte Geschicklichkeit seiner linken Hand. Vor Ort war es ihm so möglich auch komplizierte Ausbesserungsarbeiten durchzuführen, die normalerweise nur durch einen kostspieligen Ausbau möglich gewesen wäre.