Die gute Auftragslage in der bayrischen Provinzhauptstadt hält die Bildhauerfamilie Grimm länger als geplant in Speyer. Georg, der älteste Sohn Kaspar Grimms, heiratet vor der Jahrhundertwende Johanna Vögeli aus Speyer. Der erste Nachkomme ist Georg jun., der 1900 in der Fischergasse auf die Welt kommt, im Sommer 1905 wird Sohn Otto geboren.
Arbeitete Georg Grimm bisher an wechselnden Großbaustellen und in unterschiedlichen Konstellationen, so wollte der Steinbildhauermeister nun einen festen Betriebsstandort mit großer Werkstatt, um auch für private Auftraggeber besser erreichbar zu sein.
Der Erste Weltkrieg hatte bereits begonnen, als der Steinhauer- und Bildhauermeister in der Kaiser-Friedrichstraße / Ecke St. Klara-Klosterweg von der Bürgerhospital-Stiftung ein Grundstück für ein Wohnhaus mit Werkstatt erwirbt. Das am damaligen Stadtrand gelegene Grundstück – einst stand hier das „Wormser Türmchen“ wurde auch im Hinblick der Expansionsmöglichkeiten gewählt.
In der Lage zwischen dem alten Friedhof (heute Adenauer-Park) und dem neu angelegten Friedhof in der Wormser Landstraße sah Georg Grimm ebenfalls einen Vorteil, denn nach wie vor nutze man für die Trauerfeiern die Gotische Kapelle und zog die Trauergemeinde mit dem Sarg zum weit außerhalb der Stadt gelegenen Friedhof – dann musste man just an Georg Grimms zukünftiger Werkstatt vorbei.